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Einfach mal machen

Judith Winter • 14. Januar 2021

Im Hafen ist das Schiff sicher vor dem Sturm.
Aber dafür wurde es nicht gebaut!

Lass mich ein bisschen aus dem Nähkästchen plaudern und von unserer letzten Mitarbeiter-Weiterbildung berichten. Alle waren da, Pädagogen, Verwaltung – das gesamte Team. Mitten drin unsere Praktikantin Svenja, die gerade ihr Praxissemester im Studium der Sozialen Arbeit bei uns absolviert und eine zusätzliche Weiterbildung im Bereich der Erlebnispädagogik mitbringt. Sie machte mit uns eine (natürlich Corona-konforme) Übung zur Kommunikation. Diese Übung bestand aus zwei Teilen: Wir sollten als Team überlegen, wie wir die Aufgabe lösen. Und dann sollten wir unsere Überlegungen in der Praxis testen. Die Knackpunkte: Wir hatten maximal acht Versuche oder 45 min Zeit.

Das Ende vom Lied: Nach drei Versuchen war unsere Zeit abgelaufen. Ich war fassungslos. Wir haben so viel über die Vorgehensweise und Auswertungen der ersten Versuche diskutiert. Wir haben versucht Ableitungen zu treffen und das Vorgehen zu planen. Wir waren uns nicht einig über die richtige Strategie. Und dann war unsere Zeit einfach um und wir haben nichts erreicht.

Wenn ich daran denke, bin ich noch immer fassungslos. Wie konnte das mir passen? Meinem Team? Ich, die ich immer das Ziel vor Augen habe und unbeirrt darauf zulaufe. Dieses Ergebnis entspricht in keiner Weise meiner Vorstellung von Effizienz und gelungener Kommunikation. Aber seien wir mal ehrlich: Ich war Teil von dieser Aktion, und ich habe meinen Teil dazu beigetragen, dass es nicht funktioniert hat. 

Im Anschluss standen wir alle vor Svenja und haben sie gefragt: „Was hätten wir anders machen müssen? Wo lag unser Fehler?“. Ihre Antwort war simpel: „Einfach mal machen.“ Die Lage checken, Versuche nutzen und dann im Prozess die Strategie anpassen und optimieren. Unser Fehler war, dass wir nicht "einfach mal gemacht" haben. Wir hatten solche Angst davor, unsere Versuche zu vergeuden, dass wir sie erst gar nicht genutzt haben.

Wie oft passiert mir das eigentlich im Alltag? Wie oft passiert das den uns anvertrauten Kunden? Der Weg zum Traumjob ist gepflastert mit Herausforderungen, Bedenken und dem einen oder anderen Rückschlag. Wir können ewig am Anfang des Weges stehen und über die richtige Strategie diskutierten. Und wir sollten auch nicht blauäuig oder ziellos loslaufen, denn immerhin geht es um unser Leben. Aber irgendwann muss der Punkt kommen, an dem aus Reden Handeln wird. Denn vielleicht verpassen wir sonst eine Chance, eine neue Aufgabe, ein erstrebenswertes Ziel.

Manchmal stehen wir dann da und denken uns: „Es sollte wohl nicht sein. Es hat schon seinen Grund, warum es nicht geklappt hat. Das war wohl nicht meine Bestimmung.“ Aber diese Gedanken dienen vor allem der Selbstberuhigung, sie sind nicht unbedingt die Antwort auf die Frage, was das Leben alles für uns bereithält. Was unser Leben außergewöhnlich und lebenswert macht. Also: Egal vor welchem Weg du stehst, geh los. Hör auf zu diskutieren, fang an es zu machen. Gehe vorwärts, achte auf deine Schritte, optimiere deine Strategie und lass dich überraschen, was noch alles auf dich wartet.

Das ist alleine manchmal schwierig, daher suche dir Unterstützung. Bei den antiken Olympischen Spielen gab es den „Parakleten“. Parakaleo – das bedeutet soviel wie ermahnen/ermutigen. Dieser Paraklet rannte neben dem Olympioniken her und feuerte/trieb ihn an das Ziel zu erreichen. Im Bereich Jobcoaching übernehmen wir für dich gerne diese Rolle – übrigens nicht nur bei der Suche nach einem neuen Job, sondern auch in deinem Arbeitsalltag, wenn es um Themen wie Beförderungen, Weiterbildungen oder Gehaltsverhandlungen geht. Bei anderen Zielen macht es Sinn sich im Freundeskreis umzusehen oder bei einem auf diesen Bereich spezialisierten Coach zurückzugreifen – auch dann, wenn dich diese Unterstützung etwas kostet.

Dein Leben ist es wert, dass du es lebst auf deine eigene, außergewöhnliche Weise. Also: Einfach mal machen!
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