Im Januar 2020 war es endlich soweit: Ich war auf einem Roadtrip entlang Amerikas Westküste unterwegs. Zwischen Lufthansa-Streik und Corona-Pandemie habe ich mir herrliche dreieinhalb Wochen gestohlen, die nur mir und dem Abenteuer gehörten.
Ich konnte gehen wohin ich wollte, bleiben so lange es mir an einem Ort gefiel und die Dinge tun, für die mein Herz schlägt. Ein Highlight war der Besuch des Griffith Observatoriums in den Hollywood Hills. Der Ausblick auf Los Angeles war einfach fantastisch, aber mir lag mehr am Observatorium selbst. Endlich war es so weit, ich saß in einem der Stühle und schaute gespannt in Richtung Decke, bis die Planetariumshow begann. Ein Sternenmeer erstrahlte über unseren Köpfen, es war der Sternenhimmel über Los Angeles. Der Sternenhimmel, wie man ihn sehen würde, könnte man ihn über dieser Metropole sehen. Man kann ihn nämlich nicht sehen, die Lichtverschmutzung lässt das nicht zu.
Nenn mich ein Landei, aber ich war erschüttert. Ich liebe den Sternenhimmel – die Schönheit, die Weite, die Verlässlichkeit und die kontinuierliche Veränderung. Die Fantasie, mit der man Sterne zu Bildern formen kann beflügelt mich und die Orientierung durch die Sterne gibt mir immer wieder das Gefühl, dass die Welt irgendwie trotz allem noch im Lot ist. Und dann erst die Sternschnuppen - muss ich mehr sagen? Ich sehe Sinn in der Struktur und einen Willen, der diese Welt geschaffen hat und sie trägt.
Menschen werden geboren und sie sterben, und sicherlich haben viele von ihnen Los Angeles niemals verlassen. Damit haben sie niemals ihren Sternenhimmel gesehen. Woran orientieren sie sich bloß? Wie sehen sie die Schönheit, von der sie umgeben sind, die Ruhe, die Weite?
Ich glaube, wir alle verlieren immer mal wieder den Blick auf unseren Sternenhimmel. Wir gehen durch das Leben und nehmen das Außergewöhnliche nicht wahr, weil wir damit beschäftigt sind auf den Boden und die Mühsal vor uns zu starren. Wir fühlen uns in engen, vorgefertigten Wegen gefangen und zweifeln selbst gesteckte Grenzen nicht an, weil wir gar nicht den Mut haben den Kopf zu heben und die Möglichkeiten zu sehen. Bewohner aus L.A. müssen mit ihrem Lebensumfeld auf Abstand gehen, um den Sternenhimmel sehen können. Wir sollten das auch immer mal wieder ganz bewusst tun. Eine neue Perspektive einnehmen, Dinge aus einem anderen Blickwinkel betrachten, hinterfragen, nicht einfach als Gegeben hinnehmen.
Manchmal hilft der Besuch eines Observatoriums, um einen ersten Blick auf das zu erhaschen, was Wirklichkeit ist. Genauso hilft manchmal ein Gespräch, um neue Ideen und Weite für das eigene Handeln zu gewinnen. Ob das nun mit uns im Coaching ist, oder mit jemandem, der sich traut für dich groß und wunderbar zu denken – fang es an! Lass dir den Blick auf deinen Sternhimmel nicht nehmen, sondern nutze ihn, um dein Leben aktiv zu gestalten. Schönheit, Möglichkeiten, Einzigartigkeit – das AußerGewöhnliche ist nur einen Blick entfernt. Freu dich auf das Abenteuer, es zu entdecken.